Brandschutz bei Schweißarbeiten

1 Allgemeines
2 Gefahren
3 Schutzmaßnahmen
4 Weitere Informationen


1 Allgemeines

Brennschneidarbeiten

Wie die Erfahrung zeigt, sind Schweiß- und Brennschneidarbeiten vor allem bei Um- oder Erweiterungsbauten, Reparaturarbeiten, Sanierungsarbeiten etc. häufig Ursache von Bränden, die zu hohen Sachschäden führen und zuweilen auch den Verlust von Menschenleben zur Folge haben.

Die Gründe hierfür liegen meistens in der mangelhaften Ausführung der Arbeiten und in der Nichtbeachtung grundlegender Schutzmaßnahmen. Aus diesem Grund gibt es für alle sogenannten "Feuerarbeiten" bzw. "funkenreißende Arbeiten" besondere Vorschriften zum Brandschutz.


2 Gefahren

Gefahrenquelle bei Schweiß- und Brennschneidarbeiten sind:

Die häufigsten Brandursachen bei Schweißarbeiten:

Den Schweißern und Schweißerinnen ist die Feuergefährlichkeit der an der Arbeitsstelle gelagerten Stoffe oder Einbauten oft unbekannt.

Zum einen kann allein die große Hitzeentwicklung bei Schweiß- und Brennschneidarbeitenn zu einer Entzündung von brennbarem Material in der Nähe der direkten Arbeitsstelle führen. Zum anderen können die bei der Arbeit entstehenden Funken oder heißen Metallteilchen noch in großer Entfernung zur Schweißstelle Brände entfachen. Besonders problematisch ist dies in Bereichen mit Durchbrüchen oder Spalten und Ritzen, wo Funken oder heiße Metallteilchen in Hohlräume oder angrenzende Bereiche eindringen können.

Funkenflug bei Schweißarbeiten

Je nach Arbeitsverfahren entstehen unterschiedlich viele und große glühende Partikel. Die Ausbreitung dieser Partikel ist von vielen Faktoren abhängig.

Die Zündtemperatur der meisten im Arbeitsalltag gebrauchten Stoffe liegt zwischen 200 und 400° C. Wegfliegenden glühende Metallpartikel haben zum Teil jedoch noch eine Temperatur von 500 bis 1000° C. Das heißt, die Temperatur reicht aus, um Stoffe wie Holzwolle, Hobelspäne, Polyurethanschaum, ölgetränkte Sägespäne und Putzlappen, Styropor, PVC, Textilien, Faserstoffe, Isolierstoffe, Pappe, Packmaterial, Holzteile und Spanplatten zu entzünden. Daher ist es erforderlich, eine ganze Reihe von Schutzmaßnahmen einzuhalten und solche Arbeiten sorgfältig vorzubereiten.


3 Schutzmaßnahmen

Maßnahmen zum Schutz vor Bränden:

Die Aufsicht darf dabei nur geeigneten Personen übertragen werden, denen die mit den Schweiß- und Schneidarbeiten verbundenen Brand- und Explosionsgefahren bekannt sind.

Brandschutzvorkehrungen beim Schweißen

Brandschutzvorkehrungen beim Schweißen


5 Grundregeln zum Brandschutz bei Schweiß- und Schneidarbeiten

Freimachen
Zeichnung Freimachen

Arbeitsstelle und nähere Umgebung (ggf. bis 10 m) freimachen.

Alles was brennen kann, soll möglichst weggeräumt werden;

Insbesondere leichtentzündbare Gegenstände wie Papier, Textilien, Druckbehälter und Behältnisse mit brennbaren Flüssigkeiten oder Brenngas.

Abdecken
Zeichnung Abdecken

Brennbare Gegenstände, die nicht weggeräumt werden können, müssen abgedeckt werden;

z. B. mit feuerfesten Decken oder feuerfesten Platten. Heiße Metallteilchen können beim Schweißen oder Trennschleifen bis zu 10 m weit fliegen!

Abdichten
Zeichnung Abdichten

Mauerdurchbrüche, Deckenöffnungen, Fugen, Rohrdurchführung in Wänden, Böden und Decken feuerfest abdichten. Auch an Energiekanälen und Fahrtreppen-Innenräume denken!

Rohrleitungen können zündfähige Wärme auch in Nachbarräume übertragen!

Brandwache
Zeichnung Brandwache

Falls sich irgendwelche brennbaren Gegenstände - auch abgedeckte - in der Umgebung der Arbeitsstelle befinden, muss eine Feuerwache bereitgestellt werden; in Warenhäusern ist dies ein Mitglied (oder mehrere) der Hausfeuerwehr.

Geeignete Löschgeräte an der Arbeitsstelle bereitstellen; ggf. auch Löschschlauch.

Kontrollieren
Zeichnung Kontrollieren

Nach Beendigung der Arbeiten - und ggf. auch mehrfach danach - muss die Umgebung der Arbeitsstelle nach möglichen Glutnestern, Brandgeruch usw. abgesucht und kontrolliert werden.

Achtung: Glutnester können noch nach Stunden ein Schadenfeuer verursachen.